Panel 10

Deutschdidaktik beyond the ivory tower:  Design(-based) Research in der deutschdidaktischen Unterrichtsforschung

Moderator:innen: Juliane Dube (Universität Wuppertal); Benjamin Uhl (Universität Koblenz)

D(B)R hat ein beträchtliches Potential für die fachdidaktische Forschung: Belege für die erfolgreiche Implementierung dieses methodischen Forschungsrahmens finden sich inzwischen in der Mathematikdidaktik, den Didaktiken der Naturwissenschaft (zusammenfassend Prediger et al. 2012), der Religions- (Gärtner 2018) und Musikpädagogik (Konrad & Lehmann-Wermser 2022) und jüngst auch in der Deutschdidaktik (Dube & Dannecker 2023, eingereicht).

D(B)R zielt darauf ab, komplexe pädagogische Probleme zu verstehen und zu lösen, indem die Entwicklung, Implementierung und Evaluation innovativer fachdidaktischer Ansätze in realen Bildungskontexten erforscht wird. Damit ist D(B)R für Forscher*innen interessant, die an fachdidaktischer Theoriebildung in der konkreten Unterrichtspraxis interessiert sind und die hierzu in Kooperation mit Praxisakteur*innen (z.B. Lehrer*innen, Studierende im Praxissemester) Deutschunterricht in ihrer gesamten Komplexität (z.B. mit Blick auf die Heterogenität der Lernenden, Lehrer*innenprofessionalität, ...) beforschen wollen.

Dass D(B)R als Forschungsrahmen auch für die Deutschdidaktik relevant sein könnte, zeigen nicht nur die Beiträge im Sammelband von Dube & Dannecker (2023), sondern auch die jüngsten Debattenbeiträge im Hauptorgan Didaktik Deutsch – insbesondere wenn über das Verhältnis zwischen Fachdidaktik Deutsch und deutschdidaktischer Unterrichtspraxis diskutiert wird (vgl. Pieper 2018: 4). Das Panel möchte diese Diskussion aufgreifen und weiterführen: Einen Schwerpunkt des Panels bildet daher die Frage, welches Potential D(B)R für das Selbstverständnis einer forschenden Deutschdidaktik sowie für die Erforschung der deutschdidaktischen Unterrichtspraxis darstellen kann. Hierzu werden vier Expert*innen in das Panel eingeladen, die in Eingangsstatements (10-15 Min. je Person) ausgehend von individuellen Forschungsperspektiven zur Lehrplanentwicklung, zur Aufgabendidaktik sowie zur Initiierung von mehrsprachigen literarischen und schreibprozessorientierten Lernprozessen die Potenziale aber auch die Herausforderungen von D(B)R für die deutschdidaktische Forschung kritisch beleuchten sollen. Weiterführend werden in dem Panel Aspekte des Forschungsrahmens diskutiert.

Diese Diskussion (circa 30 Min.) soll bezugnehmend auf die Eingangsstatements folgende Fragen zuerst im Plenum und anschließend mit allen Interessierten in den Fokus rücken:

  • Mit Blick auf die deutschdidaktische Forschung: Welchen Mehrwert bringt eine gegenstandsorientierte Forschungspraxis?
  • Mit Blick auf die Praxisintegration und -kooperation: Welche Potentiale und Hürden ergeben sich bezüglich der Zusammenarbeit zwischen Lehrkräften, Forscher*innen, Schüler*innen und anderen relevanten Akteur*innen?
  • Mit Blick auf das Forschen im Feld der Praxis: Wie kann fachdidaktische Theorieentwicklung im Feld gelingen? An welchen Gütekriterien muss sich Theoriebildung im Kontext von Design(-based) Research messen lassen?

Programm

Vortrag 1: Sarah Jagemann (Freie Universität Berlin)
Fachlichkeit, Verantwortung und Selbstverständnis – Knotenpunkte eines komplizierten Diskurses
Vortrag 2: Ute Filsinger (PH Karlsruhe)
Das fehlende Scharnier – Ein Plädoyer für mehr D(B)R-Forschung in der Deutschdidaktik
Vortrag 3: Yvonne Elger (Universität Münster)
Wenn Forschung und Transfer Hand in Hand gehen: Das Potential von D(B)R in der Sprachdidaktik

Hier erhalten Sie die Abstracts zu den Vorträgen
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