Panel 3

Digitales Schreiben mit Tastaturen als Fach- und Querschnittsaufgabe

Moderator:innen: Nadja Lindauer (Pädagogische Hochschule Nordwestschweiz); Lisa Schüler (Universität Bielefeld); Nadine Anskeit (Pädagogische Hochschule Karlsruhe)

Der Schule obliegt der Auftrag, neben der Vermittlung von Kulturtechniken in den etablierten Unterrichtsfächern auf verschiedene Anforderungen der Gesellschaft zu reagieren. Dies erfolgt häufig über sog. Querschnittsaufgaben, die in verschiedenen Fächern und über mehrere Stufen bearbeitet werden (Bieber, 2016). Der kompetente Umgang mit Tastaturen kann als eine solche Querschnittsaufgabe gefasst werden. In den neuen Bildungsstandards ist die Nutzung digitaler Schreibwerkzeuge bereits ab der Primarstufe verbindlich gesetzt (KMK, 2022a). Konkret wird gefordert, dass SchülerInnen digitale Schreibwerkzeuge angeleitet nutzen können sollen (KMK, 2022a, S. 14ff.), wozu es – neben der Vertrautheit mit der Tastatur – auch Kenntnissen zur Textverarbeitung (z.B. Revisionsstrategien) bedarf. Die Vermittlung entsprechender, digitaler Schreibkompetenzen weist die KMK – analog zum bereits älteren Schweizer Lehrplan 21 (D-EDK, 2016) – schwerpunktmäßig dem Fach Deutsch zu (Schüler et al., i.Dr.). Prinzipiell sind aber auch andere Verortungsoptionen möglich und bedenkenswert, z.B. im Informatik- oder Fremdsprachenunterricht oder als interdisziplinäres Freifach.

Mit Blick auf die Förderung von Kompetenzen im Umgang mit der Tastatur und der digitalen Textverarbeitung zeigen Interventionsstudien positive Effekte vorliegender Programme auf Textqualität und -umfang (z.B. Anskeit, 2022; van Weerdenburg et al., 2019). Trotz der curricularen Verankerung des digitalen Schreibens als Fach- und Querschnittsaufgabe fehlt es aber an empirischen Untersuchungen zur grundständigen Vermittlung, v.a. im deutschsprachigen Raum.

An diesem Desiderat setzt das Panel an: In der Einleitung (N. Anskeit) konturiert es die Vermittlung des digitalen Schreibens mit Tastaturen als interdisziplinäre Aufgabe und führt vor diesem Hintergrund dann Erkenntnisse aus verschiedenen Forschungsbereichen zusammen – und zwar in einer Entwicklungsperspektive von der Primarstufe bis ins Studium entlang der Aspekte Diagnose, Vermittlung und Förderung. Den Auftakt macht S. Hurschler Lichtsteiner mit einem Beitrag zum Vergleich von motorischen Prozessen beim Handschrift- und Tastaturschreiben, der aufzeigt, wie u.a. die Fortschritte in der empirischen Fundierung der Handschriftdidaktik für die Entwicklung einer ‚Didaktik des Tastaturschreibens‘ fruchtbar gemacht werden können. Im Anschluss stellen E. O. Breuer und L. Schüler eine erste standardisierte Aufgabe zur Erfassung von Tippkompetenz vor und diskutieren Herausforderungen für verschiedene Lernendengruppen (junge Schreibende, Studierende mit verschiedenen Sprachhintergründen). Im Beitrag von K. Heller stehen Vorerfahrungen zum digitalen Schreiben von PrimarstufenschülerInnen im Vordergrund, zu denen erste Erkenntnisse präsentiert werden. Abschließend geben N. Lindauer und F. Schlüter Einblick in ein neu konzipiertes Rahmenkonzept zur Vermittlung des Tastaturschreibens im Deutsch- und Englischunterricht am Übergang von der Primar- zur Sekundarstufe.


Programm

Vortrag 1: David Romero (Pädagogische Hochschule Zürich); Aleksandra Opacic (Pädagogische Hochschule Zürich); Andreas Lachner (Universität Tübingen); Maik Philipp (Pädagogische Hochschule Zürich)
Zwischen Überzeugungen und Strategien – Das Aufgabenmodell als Mittler zwischen Überzeugungen und strategischem Vorgehen
Vortrag 2: Aleksandra Opacic (Pädagogische Hochschule Zürich); David Romero (Pädagogische Hochschule Zürich); Andreas Lachner (Universität Tübingen); Maik Philipp (Pädagogische Hochschule Zürich)
Von Konflikten Notiz nehmen – Zur Rolle von Bearbeitungsspuren für den Umgang mit intertextuellen Konflikten
Vortrag 3: Res Mezger (Pädagogische Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz); Nadja Lindauer(Pädagogische Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz)
Förderung des argumentierenden Schreibens zu mehreren Dokumenten – Ergebnisse aus dem Projekt LUDIS

Hier erhalten Sie die Abstracts zu den Vorträgen
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