Sektion 6

Literarisches Lernen ermöglichen und begleiten

Sektionsleitung: Jochen Heins (Universität Hildesheim); Tobias Stark (Universität Wuppertal)

Philosophicum I; Raum P105 (1. Stock)

Die sich stetig verändernde Mediennutzung und die neuen ästhetischen Medien werfen einerseits neue literaturdidaktische Fragen auf, andererseits werden „alte" Fragen in neuer Weise virulent. Für diese Sektion werden Beiträge erbeten, die sowohl theoretische wie empirische Forschung zum Umgang mit (literar-)ästhetischen Gegenständen aller Gattungen und Zielgruppen in jedwedem Medienformat (analog, digital) vorstellen. Um die Breite der aktuellen literaturdidaktischen Forschungsbemühungen aufnehmen zu können, sind ganz unterschiedliche Schwerpunktsetzungen möglich:

  • Mit einem Fokus auf den Gegenstand: Beiträge zur medialen Beschaffenheit in literatur- oder mediendidaktischer Perspektivierung, zu Herausforderungen und Chancen für den Rezeptionsprozess sowie das literarische und ästhetische Lernen. Das Spektrum der Gegenstände kann von literarischen Texten (insbesondere auch KJL) über theatrale Formen bis hin zu Hörmedien, Comics und[Graphic Novels, Filmen und Computerspielen sowie inter- und transmedialen Beziehungen reichen.
  • Mit einem Fokus auf die Rezipient:innen: Beiträge, die den Prozess des Verstehens, Wertens und Weiterverarbeitens der literarästhetischen Gegenstände in den Blick nehmen. Die Bewältigung von Verstehensherausforderungen bzw. die Nutzung von Chancen für die Verstehensentwicklung können ebenso thematisiert werden wie die Passung von literarästhetischen Gegenständen und Voraussetzungen der Rezipient:innen.
  • Mit Fokus auf die Interaktion von Rezipient:innen: Beiträge, in denen Aushandlungsprozesse und weitere Anschlusshandlungen mit diversen Lesarten und Werturteilen thematisch sind.
  • Mit Fokus auf Materialien und Methoden: Beiträge im Kontext der Untersuchung von Unterrichtsmaterial, Methoden und der Aufgabenforschung sowie zu Impulsen bspw. im Rahmen gesprächsförmigen Literaturunterrichts, mit denen der Umgang mit literarischen Texten und anderen ästhetischen Medien ermöglicht und begleitet werden.
  • Mit Fokus auf die Professionalisierung von angehenden Lehrer:innen: Beiträge, die auf die Kompetenzen, Einstellungen und handlungsleitenden Maximen der (künftigen) Lehrperson im Umgang mit Literatur bzw. Handlungen im Literaturunterricht scharf stellen oder Befunde zu Maßnahmen der Professionalisierung präsentieren.

Gemeinsame Klammer der Beiträge kann nicht zuletzt vor dem Hintergrund des Tagungsthemas die Frage nach den Zielstellungen des Umgangs mit literarischen Texten und anderen ästhetischen Medien sein. Zu denken ist dabei nicht nur an ein Lernen über und für Literatur, sondern besonders auch an ein Lernen aus und an Literatur (Zabka et al., 2022) - womit auch Bezüge zu anderen Fächern eröffnet werden. Für die Professionalisierung und das professionelle Handeln von Lehrpersonen ergeben sich dabei jeweils spezifische Herausforderungen.

Diese Sektion ist neben der Literaturvermittlung im Rahmen des schulischen Literaturunterrichts auch offen für außerschulische Settings der Begegnung mit literarischen Texten und anderen ästhetischen Medien, in denen Rezipient:innen Räume und Möglichkeiten der Teilhabe eröffnet werden.


Sektionsprogramm

Datum Uhrzeit Vortragstitel
Montag, 16.9. 10.15 Uhr - 10.30 Uhr Tobias Stark & Jochen Heins: Einführung in die Sektion
10.30 Uhr - 11.10 Uhr Iris Kruse & Luisa Maria Schäfer: Was Grundschullehrer*innen im Umgang mit Kinderliteratur tun und wie sie darüber reflektieren. Eine Studie zur Veränderbarkeit von Haltungen zur Funktion von Literatur im Deutschunterricht der Grundschule
11.10 Uhr - 11.55 Uhr Nicole Masanek: Die didaktische Analyse in der 1. Phase der Lehrkräftebildung. Literarisches Lernen in einem diversitätssensiblen Literaturunterricht gestalten lernen
Pause
13.45 Uhr - 14.25 Uhr Ines Storch: Literarische Wertungsvorgänge im Gespräch. Ergebnisse einer qualitativ-explorativen Untersuchung in der Grundschule
14.30 Uhr - 15.10 Uhr Stefanie Granzow: Rezeptionsprozesse zu erzählenden Comics. Ergebnisse einer rekonstruktiven Studie in der Sekundarstufe I
15.15 Uhr - 15.55 Uhr Carolin Führer & Daniel Nix: Literarisches Lernen mit künstlicher Intelligenz ermöglichen? Erkenntnisse aus einer Rezeptionsstudie zur Texterschließung mit ChatGPT in der Sekundarstufe II
Dienstag, 17.9. 13.45 Uhr - 14.25 Uhr Emmanuel Breite & Teresa Sansour: Literarisches Lernen für alle ermöglichen und begleiten: Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt LiES
14.30 Uhr - 15.10 Uhr Silke Kubik, Svenja Brand & Lars Heldt: Was kann Literatur in einfacher Sprache leisten? Rekonstruktion von Rezeptionsprozessen leseschwacher Schüler:innen
15.15 Uhr - 15.55 Uhr Tina Schulze: Zum Zuwachs poetischen Verstehens bei Schüler:innen von der fünften bis zur zwölften Klasse
Mittwoch, 18.9. 10.15 Uhr - 10.55 Uhr Magdalena Schlintl & Markus Pissarek: Strategieorientierung im intermedialen Literaturunterricht – Eine Interventionsstudie in der Sekundarstufe I
11.00 Uhr - 11.40 Uhr Ricarda Freudenberg, Birgit Schlachter, Martina von Heynitz & Michael Steinmetz: Perspektivverstehen fördern – Erprobung eines Lehr-Lernsettings
11.45 Uhr - 12.30 Uhr Friedemann Holder & Wolfgang Bay: Unterstützen ohne zu stören. Wie guter Lese-Support zu literarischen Texten aussehen könnte/sollte
Pause
13.45 Uhr - 14.25 Uhr René Kegelmann: Literarisches Lernen im Lese-/Hörverbund. Den Kinderroman „Freibad“ von Will Gmehling lesen und hören (dieser Vortrag entfällt)
14.30 Uhr - 15.10 Uhr Sabine B. Pfäfflin & Andreas Wicke: Musik erzählt. Zu literatur- und mediendidaktischen Potentialen von Hörspielen
15.15 Uhr - 15.55 Uhr Abschlussdiskussion

Hier erhalten Sie die Abstracts zu den Vorträgen
⬇️ Download Abstracts (PDF)